Gefährliches Spielzeug?

In Europa tauchen immer öfter gesundheitsschädliche Produkte wie gefährliche Spielsachen oder giftige Kleidung auf. Im vergangenen Jahr zogen Kontrolleure insgesamt 2.435 solcher Produkte aus dem Verkehr - 71 mehr als ein Jahr zuvor.

Kindersandalen mit Erstickungsgefahr und Modeschmuck mit Schwermetallen: Zwei Beispiele aus dem Bericht über rund 2.500 gefährliche Waren, die vergangenes Jahr in Europa aus dem Verkehr gezogen werden mussten. Auf diese beiden Kategorien allein entfielen 28 und 23 Prozent der Meldungen. Dahinter rangierten elektrische Geräte und Zubehör wie Mobiltelefone und Ladegerät mit 9 Prozent sowie Autos mit 8 Prozent. Außerdem als gefährlich gemeldet wurden Artikel zur Baby- und Kinderpflege wie Kinderwagen (3 Prozent) sowie Lampen und Zubehör (ebenfalls 3 Prozent).

Chinesische Produkte am gefährlichsten

Aus Deutschland kamen 296 der 2.435 Meldungen. Diese Waren fielen also hierzulande das erste Mal als bedenklich auf. Die Behörden machen dann über das EU-System Rapex die anderen Länder auf die Gefahr aufmerksam. Alle Länder, die dasselbe Produkt auf ihrem Markt finden, sollen dann Gegenmaßnahmen wie Einfuhrverbote, Einstellung des Verkaufs oder Rückrufe einleiten. Außer den 28 EU-Ländern nehmen auch Island, Norwegen und Liechtenstein teil. Das Ursprungsland der meisten gefährlichen Waren war wie schon in den Jahren zuvor auch China. Von dort stammten 64 Prozent der gemeldeten Produkte. Allerdings ist China auch einer der größten Importeure der in Rapex angetroffenen Warengruppen.

Sicherheitsstandards offenbar ignoriert

Mit Ausnahme eines Jahres sind die Rapex-Meldungen seit 2003 immer weiter angestiegen. Die EU-Kommission bewertet dies als Beleg des immer besser werdenden Schutzes. Die Verbraucher könnten "zuversichtlich sein, weil mehr Produkte vom EU-Markt genommen worden sind". Die steigende Zahl lässt sich aber auch so lesen, dass Sicherheitsstandards bei der Herstellung der Waren ignoriert werden. In diesem Sinne erklärte die SPD-Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt: "Es gelangen zu viele gefährliche Produkte auf den europäischen Markt."

Quelle: konsument.at

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