Schnell und lautlos: Ertrinken ist bei Kindern zweithäufigste unfallbedingte Todesursache in Österreich
Im Rahmen der Initiative "VISION ZERO 2020 - Kinderunfälle sind vermeidbar" des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) tourt Sicherheitsexperte Helmi in den Sommermonaten durch die österreichischen Bundesländer und bringt Kindern zwischen fünf und 15 Jahren das Schwimmen bei. Beim Tour-Auftakt mit dabei sind Familienministerin Dr. Sophie Karmasin, Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV und Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. Ertrinken stellt in Österreich bei Kindern die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache dar.
Durchschnittlich drei Kinder ertrinken jährlich in Österreich im Alter von null bis fünfzehn Jahren. Hinzu kommen hunderte nicht tödliche Unfälle, deren Folgen sehr schwer sein können sind und für die betroffenen Kinder lebenslange Schädigungen bedeuten können. "In Österreich soll kein Kind mehr ertrinken. Es liegt an uns Erwachsenen aufmerksam und vorrausschauend zu handeln, damit unsere Kinder erst gar nicht in diese Gefahr geraten. Jeder einzelne Unfall, der verhindert werden kann, ist ein großer Gewinn.", so Familienministerin Dr. Sophie Karmasin. "Egal in welchem Alter, Kinder lieben das Wasser und gerade an heißen Sommertagen tummeln sich viele kleine und große Wasserratten in Schwimmbädern und an Badeseen. Aber schwimmen macht nicht nur Spaß und ist gesund, schwimmen will auch gelernt sein und ist für die eigene Sicherheit ganz besonders wichtig", gibt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV, Mittwochvormittag gemeinsam mit Helmi und dem Österreichischen Roten Kreuz in der Therme Wien den Startschuss zur KFV Aktion "Helmi lernt Kindern schwimmen".
Eiserne Regel: Kinder immer im Auge behalten! Vor allem die Ertrinkungsgefahr bei Kleinkindern wird in Österreich nach wie vor stark unterschätzt. Zwei von den drei durchschnittlich ertrunkenen Kindern pro Jahr sind unter fünf Jahre alt. Ertrinkungsunfälle mit Kleinkindern passieren oft im eigenen Garten (Pool oder Biotop) oder in der unmittelbaren Wohnumgebung. "90 Prozent aller Badeunfälle von Kindern passieren unter Aufsicht von Erwachsenen die sich zwar in Hör- und Sichtweite, nicht aber in Reichweite aufhalten. Der Unfall wird oft nicht bemerkt, denn Kinder schreien und strampeln nicht, sie ertrinken schnell und lautlos, warnt Thann. "Sauerstoffmangel führt bereits nach wenigen Minuten zu irreparablen Gehirnschäden bis hin zum Tod. Für einen möglichst guten Ausgang zählen bei der Rettung sowie Wiederbelebungsmaßnahmen wenige Augenblicke", erklärt Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes.
Es ist im wahrsten Sinn des Wortes von lebensrettender Bedeutung, dass Kinder - auch wenn sie schon schwimmen können - in der Nähe von Gewässern nie unbeaufsichtigt bleiben. Gerade bei Kleinkindern gilt: Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit - manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern. Daher: Kinder immer im Auge behalten! Kleinkinder immer in unmittelbarer Reichweite!
VISION ZERO 2020
Die Aktion "Helmi lernt Kindern schwimmen" ist Teil der vom KFV im letzten Jahr ins Leben gerufenen Initiative "Vision Zero 2020". Kein getötetes Kind mehr in Österreich - so lautet das ehrgeizige Ziel der Initiative. Gemäß dem Motto "Volle Aufmerksamkeit - Null Unfälle!" sollen gezielte Informationen und spannende Aktionen das Bewusstsein für den Schutz der Kleinsten steigern und Kinderunfälle durch praktische Präventionsmaßnahmen verhindert werden.
Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit